Samstag, 24. September 2011

Die ganze Nacht, die ganze Nacht. Oktoberfest

Random Fact: Wieso findet das Oktoberfest nicht im Oktober, sondern im September statt? - Weil das Wetter dann besser ist, findet das Oktoberfest seit 1872 Ende September statt. Und es gibt noch mehr: Oktoberfeste waren auch vorher schon in Bayern verbreitet, um das letzte Märzenbier vor der neuen Brausaison aufzubrauchen. Als dann Kronprinz Ludwig 1810 aber seine Therese heiratete, wurde auf einer Wiese vor den Stadtmauern ein Pferderennen abgehalten: Die heutige Theresienwiese.

Auch bei meinem ersten septemberlichen Oktoberfest, mehr als 200 Jahre später, war das Wetter gut. Die Zugfahrt war zwar eher unruhig, die Waggons übervoll und der Boden des Zuges noch klebrig vom Bier des Vortags. Vom Bahnhof gleich in die Ochsenbraterei.
Die Gruppe: 75 % Manuel, 50 % Fischer Zwei erste Mass, Händl und Spätzle... ...und ein echter Qualitätshut. Mit Federn. Gut genagelt und einen Teufel gewonnen Bayern Lexikon: Biafuizl! Sona Schmarrn. Zur Erholung schlenderten wir ein wenig über das Gelände. Es wurde genagelt, mit Gummifröschen gespickt, Auto Scooter gefahren...

Der Olympia Looping, die grösste transportable Achterbahn der Welt, durch die Brille vom Lach + Freu Haus (gute Website!) gesehen.
Das Riesenrad Das Löwenbräu FestzeltWeitere Mass im Hacker-Pschorr Bräurosl. Ein Prosit der Gemütlichkeit. Was für Spitzbuam Durch die Brille Schon wieder gewonnen - und das Plüschtier billig verscherbelt Bismarcksemmel. I smell something fishy (komplizierte Referenz). Nach verschiedenen Versuchen schafften wir es dann endlich, in ein Zelt rein zu kommen. Die Sicht war langsam ein wenig verschwommen... ...doch wir erkämpften uns sogar einige Bank-Stehplätze. Der Schottenhammel.Hey das geht ab, wir feiern die ganze Nacht die ganze Nacht... das Lied habe ich dann auch im Schlaf weiter gesungen. Die Band war zwar eher mittelmässig, aber man erkannte wenigstens die Lieder und konnte mitsingen. Ich will wieder an die Nordsee, ich will zurück nach Westerland! Es grüssen die beiden Ladies unten links.
Unsere neue Freundin... die dann aber einfach verschwand. Wo kam sie eigentlich her? Um 22 30 ist dann Schluss... und dann ist auch gut so. Viel länger würden nämlich die meisten nicht durchhalten. Dazu kommt noch, dass das Oktoberfestbier mit 6-7 % auch noch deutlich stärker ist, als normales Bier.

Wir gingen also zurück zum Bahnhof, holten unsere Taschen und fuhren hinaus, Richtung Nymphenburg, zum Tent. Man schläft dort in einem grossen Festzelt zusammen mit einigen hundert weiteren Personen, die alle am Oktoberfest waren und dementsprechend riechen, schnarchen und wegen dem vielen Bier trotzdem gut schlafen... Und weil das Oktoberfest schon so früh aufhört, steht man auch dementsprechend früh wieder auf - die meisten jedenfalls.

Ich stattete dann noch kurz meinen Münchner Freunden einen Besuch ab, während die anderen schon mal in den Englischen Garten gingen. Die Isar.
Bierglas beim Chinesischen Turm. Leberkäs mit Kartoffeln und Senf. Leicht. Die Gruppe beim Turm... da war es auch schon fast vorbei. Es gab nur noch einen kurzen Schwumm mit den Nudisten im Schwabinger Bach - mit einigen komischen Typen, die mit der Kamera aus der Ferne Fotos von den FKKlern machen - und dann fuhr schon unser Zug. Buchloe und Memmingen wurden verschlafen. Der Bodensee bei Lindau.
Im Nachhinein das beste am Oktoberfest ist die friedliche Atmosphäre, auch wenn wir zwischenzeitlich fast eins auf die Fresse gekriegt haben durch ein paar humorlose Bayern, lernt man sehr viele Leute kennen, stosst alle paar Minuten mit anderen Menschen an und springt mit ihnen auf den Bänken rum... und schon schafft man es, 4-5 Liter Bier zu trinken, ohne umzufallen. In dem Sinne: Oans, zwoa gsuffa! Prost ihr Säcke!

Samstag, 10. September 2011

Berlin IV: East Side Gallery, D! und heimwärts ging's!

Letzter Tag in Berlin. Letzter Eintrag über Berlin. Böses Erwachen am Morgen. Nachdem wir die verstreute Currywurst im Zimmer aufgeputzt hatten zogen wir vom Bahnhof Alexanderplatz los gehn Osten. Zur Freude von Tenzin liefen wir an D!s Tanzschule vorbei An der unromantischen Holzmarktstrasse entlang liefen wir Richtung East Side Gallery. Leider ist das Spreeufer hier total verbaut und man kann nicht am Fluss entlang laufen. Die haben schon beim ersten Mal nicht viel geholfen Die East Side Gallery ist einer der wenigen Orte in Berlin, wo die Mauer noch steht (oder wo überhaupt noch ersichtlich ist, dass die Stadt einmal getrennt war). Dieses 1,3 Kilometer lange Stück der Mauer wurde an der vorher unzugänglichen Ostseite durch hunderte Künstler bemalt. Nachdem die ursprünglichen Bilder durch Vandalismus zerstört wurden, wurden 2009 viele wieder hergestellt. Die Toten der Mauer Who is Who...Der Trabi durchbricht die Mauer und fährt in die Freiheit... und in den Untergang. Test the Rest von Birgit Kinder. The Wall... laufende Hämmer Ossi-Model Der sozialistische Bruderkuss zwischen Leonid Breschnew und Erich Honecker. Die berühmte Malerei von Dmitri Wladimirowitsch Wrubel: "Mein Gott, hilf mir diese tödliche Liebe zu überleben" Wieder so eine komische Partei: Die anarchistische Pogo Partei (APPD) Nach der Mauer entdeckten wir ein unerwartet gutes Schnitzel bei Scheers Schitzel an der Warschauer Strasse. Was für eine Überraschung! Umso heruntergekommener ist dann der Bahnhof Warschauer Strasse... Mit dem Zug ein letztes Mal zurück in unser Hostel.
Und dann schon: Unser Flugzeug nach Genf Des war's! Mein erster Ausflug nach Berlin wird sicher nicht der letzte sein. In der Stadt gibt es noch viel zu entdecken! Kurzer Eintrag - kurzes Ende! Tschö.

Berlin III: Kunst, Swingers und Kebab

Zum Thema: La pie niche haut, l'oie niche bas, l'hibou niche ni haut ni bas. Mein Eintrag zu New York und dem Museum of Sex ist seit Wochen der meistgelesene Post meines Blogs. Darum versuche ich es gleich nochmals mit Sex im Titel - und wenig davon im Beitrag. Diese Strategie scheint zu funktionieren.
  
Der dritte Tag begann mit Ego Trippin'. Vom neuen Berliner Haupbahnhof... ...zum stillgelegten Hamburger Bahnhof, nun das Museum für Gegenwart. Der Höhepunkt des Museums ist die Sammlung Marx. Mit den Werken der Sammlung des Berliner Unternehmers Erich Marx wurde das Museum gegründet. Bilder und Werke von Künstlern wie Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Robert Rauschenberg oder Andy Warhol haben die Sammlung international berühmt gemacht. Hier der Eingang zum Ostflügel mit Keith Haring.Die Maske von Keith Harring Andy Warhol, Mao (1973). Der Ostflügel. Für mich eine kleine Entdeckung war Anselm Kiefer. Hier die "Wege der Weltweisheit: Die Hermanns-Schlacht" (1980) Es hatte auch Ausstellungen, die mir weniger sagten. Gut fand ich dafür aber wieder Dieter Roth mit der "Gartenskulptur" (1968). Dieter Roth ist ein Island-Schweizer, der auch den Lindt Osterhasen aus Hasenkot (Rabbit-Shit-Rabbit) nachgemacht hat. Hamburger Bahnhof Bahnreisender Spaziergang durch das Regierungsviertel und den Tiergarten. Das Bundeskanzleramt, das Heim und Machtzentrum von Angela, gleich an der Spree... mit vielen Touristenbooten. In Berlin ist Wahlkampf. Neben der Piratenpartei gibt's auch viele weniger ernst zu nehmende Parteien. Das preussische Schloss Bellevue... ...ist nun Sitz des Bundespräsidenten Noch mehr preussischer Pomp bei der Siegessäule. Hier wurde dem Preussen und ersten deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck ein Denkmal errichtet. Die Siegessäule zu den Siegen Preussens gegen Österreich, Dänemark und Frankreich.Ein Wiedersehen mit meinen Reisekollegen in der Schlange beim legendären Mustafas Kebab (krasse Website) in Kreuzberg. Fazit: Der Ruf ist begründet! Vor dem Swingerclub Zwanglos in Kreuzberg... Das Menu hängt aussen. Was es drinnen gibt will man aber trotzdem nicht wissen. Jeden zweiten Donnerstag gibt's Gangbang... Am Kanal in Kreuzberg Nachdem wir am Urbanhafen fast erfroren, gab es in einer Bar in Kreuzberg eine längere Diskussion über die Basisstruktur der Reggae... ...dann folgte eine fatale Currywurst. Es gab ein unerwartetes (und nicht erhofftes) Wiedersehen am nächsten Tag. T-Shirt Shop Hiess die Bar nicht Paranoid? Jedenfalls landeten wir nach längerem ziellosen Umherdriften in einer der klassischen Kreuzberger Bars: Stumpfe Electromusik, klappriges Holzinventar, direkt am Wasser. Wegen dieser "rough edge" kommen tausende junge Touristen nach Berlin. Viel Athmosphäre, billiges Bier. Gute Sache. Nach (für einige) zu viel Bier und Wodka: Ab in die Heia und auf zu Teil IV von Berlin.